Frax Calculator | FRAXplus®

Risikofaktoren

Bei den klinischen Risikofaktoren wird nach einer Ja- oder Nein-Antwort gefragt. Wenn das Feld leer gelassen wird, wird eine "Nein"-Antwort angenommen. Siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren

Dabei werden folgende Risikofaktoren zugrunde gelegt:

Das Modell akzeptiert ein Alter zwischen 40 und 90 Jahren. Wenn ein Alter unter oder über 40 Jahren eingegeben wird, berechnet das Programm die Wahrscheinlichkeiten bei 40 bzw. 90 Jahren.

Männlich oder weiblich. Bitte entsprechend eintragen.

Dies sollte in kg oder Pfund eingegeben werden (bitte Einheiten auswählen)

Dies sollte in cm oder Zoll eingegeben werden (bitte Einheiten auswählen)

Eine frühere Fraktur bezeichnet genauer gesagt eine frühere Fraktur im Erwachsenenalter, die spontan aufgetreten ist, oder eine Fraktur infolge eines Traumas, das bei einer gesunden Person nicht zu einer Fraktur geführt hätte. Geben Sie ja oder nein an (siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren).

Hier wird nach einer Hüftfraktur in der Vorgeschichte der Mutter oder des Vaters des Patienten gefragt. Geben Sie ja oder nein ein.

Geben Sie "ja" oder "nein" an, je nachdem, ob der Patient/die Patientin derzeit Tabak raucht (siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren).

Geben Sie "Ja" an, wenn der Patient/die Patientin derzeit orale Glukokortikoide einnimmt oder seit mehr als 3 Monaten orale Glukokortikoide in einer Dosis von 5 mg Prednisolon täglich oder mehr (oder entsprechende Dosen anderer Glukokortikoide) einnimmt (siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren).

Tragen Sie "ja" ein, wenn der Patient/die Patientin eine bestätigte Diagnose von rheumatoider Arthritis hat. Andernfalls ist "nein" einzutragen (siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren).

Tragen Sie "ja" ein, wenn der Patient/die Patientin eine Erkrankung hat, die stark mit Osteoporose assoziiert ist. Dazu gehören Typ-I-Diabetes (insulinabhängig), Osteogenesis imperfecta bei Erwachsenen, unbehandelte lang anhaltende Hyperthyreose, Hypogonadismus oder vorzeitige Menopause (<45 Jahre), chronische Mangelernährung oder Malabsorption, chronisches Nierenversagen (dialyseunabhängig) und chronische Lebererkrankung.

Geben Sie "Ja" ein, wenn der Patient/die Patientin täglich 3 oder mehr Alkoholeinheiten zu sich nimmt. Eine Alkoholeinheit variiert in den verschiedenen Ländern leicht von 8-10 g Alkohol. Dies entspricht einem Standardglas Bier (285 ml), einem Maß Spirituosen (30 ml), einem mittelgroßen Glas Wein (120 ml) oder einem Maß Aperitif (60 ml) (siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren).

Bei Patienten und bei Patientinnen ohne BMD-Test sollte das Feld leer gelassen werden. Bei Eingabe der absoluten BMD - Bitte wählen Sie die Marke des verwendeten Scanners und geben Sie die tatsächliche Schenkelhals-BMD (in g/cm2) ein. Bei Eingabe des T-Scores - Bitte wählen Sie die Option T-Score und geben Sie den T-Score auf der Grundlage der NHANES III-Referenzdaten für Frauen ein. Siehe auch Hinweise zu Risikofaktoren.

Hinweise zu Risikofaktoren

Frühere Frakturen

Eine besondere Situation ergibt sich, wenn in der Vorgeschichte eine Wirbelfraktur aufgetreten ist. Eine Fraktur, die nur durch eine Röntgenaufnahme festgestellt wird (morphometrische Wirbelfraktur), zählt als frühere Fraktur. Eine frühere klinische Wirbelfraktur oder eine Hüftfraktur ist ein besonders starker Risikofaktor, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Fraktur unterschätzt werden kann. Eine Fraktur innerhalb der letzten 2 Jahre ist ein besonders starker Risikofaktor für eine spätere Fraktur, und die Frakturwahrscheinlichkeit wird bei mehreren früheren Frakturen wahrscheinlich ebenfalls unterschätzt. Eine Anpassung der FRAX^®-Wahrscheinlichkeiten an die Häufigkeit oder Anzahl früherer Frakturen ist mit FRAXplus^® möglich.

Rauchen, Alkohol, Glukokortikoide

Diese Risikofaktoren scheinen eine dosisabhängige Wirkung zu haben, d. h. je höher die Exposition, desto größer das Risiko. Bei den derzeitigen FRAX^®-Berechnungen wird von einer durchschnittlichen Exposition ausgegangen, und bei niedrigen oder hohen Expositionen sollte das klinische Urteil herangezogen werden. Die FRAX^®-Wahrscheinlichkeiten können mithilfe von FRAXplus^® für die Exposition gegenüber überdurchschnittlichen Glukokortikoiddosen angepasst werden.

Rheumatoide Arthritis (RA)

RA ist ein Risikofaktor für Frakturen. Osteoarthritis hingegen ist, wenn überhaupt, ein Schutzfaktor. Aus diesem Grund sollte man sich nicht auf den Bericht eines Patienten über "Arthritis" verlassen, es sei denn, es gibt klinische oder Labornachweise, die die Diagnose stützen.

Knochenmineraldichte (BMD)

Der Standard und die Referenztechnologie ist die DXA am Oberschenkelhals. Die T-Werte basieren auf den NHANES-Referenzwerten für Frauen im Alter von 20-29 Jahren. Die gleichen absoluten Werte werden für Männer verwendet.

Notes on adjustment factors

Das Risiko einer erneuten Fragilitätsfraktur ist unmittelbar nach der Fraktur besonders hoch. FRAXplus^® bietet Anpassungen der FRAX^®-basierten Frakturwahrscheinlichkeiten unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der letzten Fraktur [Kanis 2020].

Reference: Kanis JA, Johansson H, Harvey NC, Gudnason V, Sigurdsson G, Siggeirsdottir K, Lorentzon M, Liu M, Vandenput L, McCloskey E (2020) Adjusting conventional FRAX estimates of fracture probability according to the recency of sentinel fractures. Osteoporosis International 31: 1817-1828.

Bei der FRAX^®-Berechnung wird von einer moderaten Glukokortikoiddosis (2,5-7,5 mg Prednisolon täglich oder gleichwertig) ausgegangen. Bei hohen Dosen (>7,5 mg täglich) werden die die Wahrscheinlichkeiten schwerer osteoporotische Frakturen (MOF) um etwa 15 % und die Hüftfrakturwahrscheinlichkeiten um 20 % nach oben korrigiert. Einfache Anpassungen können von Hand vorgenommen werden und sind verfügbar [Kanis et al 2011]. FRAXplus^® bietet eine genauere Anpassung auf der Grundlage empirischer Daten.

Reference: Kanis JA, Johansson H, Oden A, McCloskey EV (2011)Guidance for the adjustment of FRAX according to the dose of glucocorticoids. Osteoporos Int 22(3): 809-16.

FRAX^® unterschätzt das Frakturrisiko bei Patienten und bei Patientinnen mit Typ-2-Diabetes. Es wurden mehrere Methoden zur Anpassung der Frakturwahrscheinlichkeit vorgeschlagen [Leslie 2018]. Die einfachste ist die Eingabe von "ja" bei der Eingabe von rheumatoider Arthritis in FRAX^®.
FRAXplus^® enthält eine weitere Anpassung für die Dauer des Typ-2-Diabetes mellitus, der ebenfalls das Frakturrisiko beeinflusst.

Reference: Leslie WD, Johansson H, McCloskey EV, Harvey NC, Kanis JA, Hans D (2018) Comparison of methods for improving fracture risk assessment in diabetes: The Manitoba BMD Registry. J Bone Mineral Res 33: 1923-30.

Größere Diskordanzen zwischen den BMD-T-Scores der Lendenwirbelsäule (LS) und des Oberschenkelhalses (FN) sind relativ selten, können aber die Bewertung des Risikos für schwere osteoporotische Frakturen (MOF) verbessern, wenn sie vorhanden sind. Im Allgemeinen führt ein wesentlich höherer LS-T-Score als ein FN-T-Score zu einem niedrigeren MOF-Risiko und vice versa. Mit FRAXplus^® kann diese Diskordanz bei Bedarf leicht berücksichtigt werden.

Reference: Johansson H, Kanis JA, Oden A, Leslie WD et al. (2014). Impact of femoral neck and lumbar spine BMD discordances on FRAX probabilities in women: a meta-analysis of international cohorts. Calcif Tissue Int, 95(5), 428-435.

Number of prior fractures (NPF)

Der Trabekelknochen-Score (TBS) wird aus der Textur des DXA-Bildes an der Lendenwirbelsäule abgeleitet und liefert einen Index der Knochenmikroarchitektur. Ein niedriger TBS ist mit einem erhöhten Frakturrisiko verbunden, unabhängig von FRAX^® und der Schenkelhals-BMD. FRAXplus^® bietet Zugang zu einer validierten Anpassung [McCloskey 2015, 2016]. Die mit TBS iNsight Version 2.1 und höher berechneten TBS-Werte können zur Berechnung des um TBS bereinigten FRAX^® verwendet werden (nur verfügbar, wenn die BMD von GE-Lunar- oder Hologic-Geräten stammt).

Reference McCloskey EV, Odén A, Harvey NC, et al (2016) A meta-analysis of Trabecular Bone Score in fracture risk prediction and its relationship to FRAX. J Bone Mineral Res 31: 940-8.

MOF-Frakturen der Vergangenheit sind mit einem erhöhten Risiko für Hüft- und Mof-Frakturen verbunden. FRAX^® geht derzeit von einer durchschnittlichen Exposition gegenüber Stürzen im letzten Jahr aus. Anpassungen für eine Vorgeschichte von 0, 1, 2 und 3 oder mehr Stürzen im letzten Jahr wurden aus einer Analyse der Manitoba-Kohorte abgeleitet und in FRAXplus^® implementiert.

Reference: Kanis JA, Johansson H, Harvey NC, Lorentzon M, Liu E, Vandenput L, Morin S, Leslie WD, McCloskey EV (2023). Adjusting conventional FRAX estimates of fracture probability according to the number of prior falls in the preceding year. Osteoporos Int, 34(3), 479-487.

Eine überdurchschnittliche Länge der Hüftachse (HAL) ist mit einem erhöhten Risiko für Hüftfrakturen verbunden. Umgekehrt ist eine kürzere Länge als der Durchschnitt mit einem geringeren Risiko verbunden. FRAXplus^® ermöglicht eine Anpassung der FRAX^®-Hüftfrakturwahrscheinlichkeit an die gemessene HAL.

Primary hyperparathyroidism (PHPT)

Alter

Geschlecht

Gewicht

Grösse

Frühere Frakturen

Hüftbruch bei den Eltern

Aktueller Nikotinabusus (Rauchen)

Glucocorticoide

Rheumatoide Arthritis

Sekundäre Osteoporose

Alkohol 3 oder mehr Einheiten/Tag

Knochenmineraldichte (BMD)

Häufigkeit von osteoporotischen Frakturen

Hohe Belastung durch orale Glukokortikoide

Typ-2-Diabetes mellitus

Gleichzeitige Daten zur BMD der Lendenwirbelsäule

Number of prior fractures

Informationen zum trabekulären Knochenscore (TBS)

Stürze in der Vorgeschichte

Länge der Hüftachse

Primary hyperparathyroidism